Die sanfte umfassende Heilmethode Osteopathie
Erstellt von r.ehlers am Sonntag 16. August 2015
Wenn man in einem weiten Bereich wie dem des Richtigen Essens, der Lebensgestaltung und der Gesundheit nur überdas berichten will, was man höchst persönlich erforscht oder erlebt hat, beleibt es zwangsläufig bei sporadischen Informationen, Um dem Leser einen Überblick über weite Zusammenhänge zu verschaffen muss man daher auch über die Ergebnisse Dritter berichten.
So habe ich auch am 19.11.2012 über die zur Osteopathie gehörende Manuelle Therapie und ihren Kampf gegen die „Schwachstelle Genick“ berichtet: http://www.essenspausen.com/schwachstelle-genick-ein-gewaltiges-problem. Ich hatte besondere Veranlassung, diesem von Professor Dr.Kuklinski aus Rostock entdeckten Problem nachzugehen, weil ich eine Reihe von „Fällen“ gesehen hatte, in der jede serotonerge Reaktion durch den Verzehr nativer Kost ausblieb – ganz offenbar, weil Störungen im Nackenbereich -besonders nach Verkehrs- und Sportunfällen- die Signalisation über intensive Verstoffwechslungsreize aus dem Bauchraum unterbanden.
Inzwischen habe ich Einiges über die Osteopathie dazu gelernt und habe erkannt, dass sie eine ganzheitliche Medizin von hoher wissenschaftlicher Exaktheit ist, die mit ihren großen Möglichkeiten der Diagnose (!) und Heilung von geradezu unvergleichlichem Wert ist.
Der Arzt und Osteopath Dr. med. Gerhard Breier aus Köln im Einsatz
In seinem sehr informativen Buch „Die sanfte Heilmethode Osteopathie“, Südwest 2002, 95 S., beschreibt der aus der Hammer Schule für Manuelle Therapie (5 1/2 Jahre Sonderausbildung) stammende Arzt Dr. med. Gerhard Breier aus Köln absolut fachkundig, aber auch für den Laien gut verständlich die großen Möglichkeiten der Osteopathie. Die erste Rezensentin bei Amazon urteilte sehr unfreundlich: „Das Buch ist eine eher grobe Abhandlung zur Osteopathie und nicht so aussagekräftig wie gewünscht. Hier gibt es bessere Werke.“ Viel wichtiger als die Präsenz noch eines bis ins alle Tiefen gehenden Handbuches der Osteopathie ist aber die hier vorliegende
- hervorragende Hinführung der Allgemeinheit und der Therapeuten aus anderen Fachrichtungen zum wichtigen Thema der Funktion des Bewegungsapparates und der davon abhängigen Befindlichkeiten im ganzen Körper!
Ich werde hier nur einige besonders spannende Aspekte des Themas herausgreifen. Vorab ist natürlich kurz zu klären, was Osteopathie überhaupt ist:
Osteopathie und Chiropraktik sind nicht dasselbe
Die Osteopathie (0s=Knochen, Pathie= Leiden) setzt nur zum Teil auf der Chiropraktik (cheir=Hand) auf, kennt aber n i c h t die manchmal als brachial empfundenen Ausrenkungen und Subluxationen. Die Bezugnahme allein auf die Herstellung der störungsfreien Beweglichkeit des Knochengerüsts wird dem ganzheitlichen Auftrag der Owsteopathie nicht gerecht.
- Der menschlichen Körper funktioniert nämlich über Bewegungsketten, die neben den Knochen auch die Muskeln und Sehnen sowie die Organe und alle Körpergewebe (Faszien) einschließen.
Wer sich um diese Bewegungsketten nicht kümmert und nur an den Schmerzen herumkuriert, die durch diese Störung enstnden sind, kann nicht helfen Die Nutzung der Wege der Osteopathie ist daher eine medizinische Notwendigeit. Sie als eine entlegene Alternativmedizin abzutun, wie das bis in die heutigen Tage noch gelegentlich geschieht, ist unhaltbar. Selbst das voll der alten Medizin verhaftete Wikipedia berichtet, dass es längst „auf konkrete Indikationen bezogene aussagekräftige Studien von hohem Evidenzgrad“ wenigstens für die das Bewegungssystem betreffende (parietale) Osteopathie gibt, während es das für die die inneren Organe (viszeral) sowie den Schädel betreffende (kraniosakrale) Osteopathie noch vermisst. Auf die Idee, dass tief verborgene hochkomplexe Wirkzusammnehänge, die ganz sicher existieren, vielleicht nie so verifiziert werden können, wie dies dieorthodoce medizin verlangt, kommt Wikipedia nicht
Mit seinen sensiblen Händen ertastet der Osteopath, der ein hervorragender Anatom und Physiologe sein muss, Funktionsstörungen im Körper, die sich ihm in Form von Bewegungseinschränkungen offenbaren. Mit seinen feinfühligen und geschulten Händen gibt er Anstöße zu ihrer Aufhebung, die noch Tage über die Behandlung hinaus fortwirken. Wenn man will, kann man sagen, dass er vorhandene Selbstheilungskräfte des Körpers unterstütze. Ich sehe das mehr als die geziele Rückführung der beweglichen Strukturen zu ihrer naturgegebenen Ordnung und Harmonie.
Dr. Breier fasst wie folgt zuammen, wie sich die verschiedenen Körperfunktionen in Abhängigkeit zueinander befinden:
- „Sind Bewegungen oder Beweglichkeiten im Gewebe, sowie auch in den knöchernen Anteilen vermindert oder eingeschränkt, so kommt es auch zu zirkulatorischen Störungen des Blutkreislaufs, der Lymphe und des Kreislaufs der Hirnflüssigkeit.
- Weitere Folgen sind dann Störungen im Sinn von Stauungen und Schwellungen.
- Dadurch kann auch die Versorgung der Nerven und der Stoffwechsel von Muskel- und Nervengewebe beeinträchtigt werden, was wiederum zur Anhäufung von Stoffwechselschlacken führt.
- Dadurch entstehen Gewebeveränderungen bis hin zu Gewebeverhärtungen, Verspannungen und Krämpfen, die dann beispielsweise Muskel- und Bänderschmerzen nach sich ziehen.
- Damit verliert das Gewebe seine Bewegungsfühigkeit, was auch eine Störung der inneren Organe zur Folge haben kann.“
Erfahrungen mit „meinem“ Impingment
Als ich Anfang des Jahres plötzlich Probleme mit der linken Schulter beim An- und Ausziehen hatte und in Winkel um 45 Grad das Anheben des Armes schmerzte, wie ich das früher bei sehr vielen alten Leuten gesehen hatte, dachte ich, nun unweigerlich zu den hoffnungslosen Alten zu gehören, die sich von einem Zipperlein zum andern hangeln.
Meine Hausärztin überwies mich zum Orthopäden/Chirurgen, damit dieser die Diagnose stellen und die Behandlung einleiten sollte. Nach einem Röntgenbild, das wirklich außer einer gewissen Enge des quer auf die Schulterspitze zulaufenden sog. Obergrätenmuskels (m. supraspinatus) nichts erkennen ließ, lautete die Diagnose „Impingment – Syndrom li.Schulter“. Der Arzt erläuterte, dass es möglicherweise nötig werden könnte, ein MRT zu machen, um mögliche knöcherne Störungen oder eine anders verursachte Verengung des Schulterdachraums festzustellen. Ich sollte aber 2 – 3 x am Tag jeweils 5 Minuten mit einem leichten Gewicht erst seitlich am Körper pendeln und dann jeweils 5 Minuten unter Abstützen mit der anderen Hand auf einem Tisch quer vor dem Körper. Ich war dankbar, dass er nicht gleich eine Operation (Arthroskopie) des Schulterdachraums vorschlug. Also pendelte ich ein halbes Jahr lang. Die Folge war, dass ich, wenn ich mich tags gut in Bewegung hielt, immer geringere Schmerzen in der Schulter hatte, dass sie aber in Ruhe und besonders in der Meditation und in der Nacht immer schlimmer wurden.
In meiner Not befragte ich einige befreundete Mediziner und las mich ins Thema ein. So stieß ich auf den Osteopathen Dr. med. Gerhard Breier aus Köln. Die erste Sitzung dauerte über eine volle Stunde, in der ich nur hier und da einem gewissen Druckschmerz standhalten musste, der Osteopath aber eine wirklich Schwerarbeit verrichten musste, um nicht nur die linke Schulter, sondern auch das ganze Skelett mit seinen Muskeln, Sehnen und Bändern, auch die andere Schulter und den Sitz des Kopfes auf der Wirbelsäule korrigierte. Schon nach dieser Behandlung waren fast alle Schmerzen verschwunden, nach der einige Tage später erfolgten Weiterbehandlung hatte ich mein Leiden schon fast ganz vergessen. Aber ich stellte auch dann noch fest, dass die Behandlung im Körper nachwirkte. Das Pendeln habe ich sein gelassen.
Krank machende Verkettungen: Speiseröhre, Magen, Leber und Niere
Aus Dr. Breiers Buch greife ich einmal seine Schilderung der Verkettungen von Problemen mit der Soeiseröhre, dem Magen, der Leber und der Niere heraus. Ich tue dies deshalb, weil mich das Phänomen des Refluxes von Magensäure in die Speiseröhre so besonders interessiert. Schließlich ist es schon eine Frage der klugen Essweise,dass bei dem Teil der Nahrung, die nativ auf leeren Magen verzehrt wird, überhaupt keine Magensäure gebildet wird. Ähnlich ist es beim „Schmauen“, das der Münschner Ernährungslehrer Jürgen Schilling propagiert. Auch beim Schmauen weiten sich die in Ruhe eingefalteten Magenwände nicht, sodass der flüssige Nahrungsbrei entlang der inneren Kurvatur des Magens bis hinunter zum Magengrund und dem Boden des Pförtnervorraums (Antrum pylori) läuft und ungestört durch die in Ruhe immer schlaffe Kanüle des Magenpförtners in den Dünndarm läuft.
Aber auch beim Verzehr „normaler“ Kost, die im Magen festgehalten, aufgeschichtet und nach einem langwierigen Programm bearbeitet wird, bevor sie in kleinen Schüben im Abstand von jeweils 3 Minuten in den Dünndarm gespritzt wird, ist schon die Essweise der entscheidende Ausgangspukt für die Vermeidung von Störungen in der Speiseröhre und am Eingang in den Magen (Refluxösophagitis). Es muss nämlich, wie auch von Frau Dr. Galina Schatalova in ihren Büchern empfohlen, jeder Bissen Nahrung so fein im Mund vermahlen werden, dass man auf der Zunge keine festen Partikel mehr spürt und insbesondere, dass keine so großen Brocken mehr nach unten gegeben wrden, dass im oberen Schlundschnürer, dem Schluckmechanismus, ein Schmerz auftritt.
Dr. Breier hat zudem festgestellt, dass er bei Menschen mit sochen Problemen im Bereich von Speiseröhre und Magen mit seinen Händen eine Verspannung des Zwerchfells spürt.Die Spiesröhre tritt nämlich durch das Zwerchfell, bevor sie in den Magen einmündet (cardia). Ob erst die Mskulatur der Speiseröhre streikt oder erst das Zwerchfell verspannt, ist meist nicht festzustellen. Ausgehend davon aber kommt es leicht zu Atemnot, Herzbeschwerden oder eben der Refluxöseophagitis.Zudem kann der Osteopath bei Störungen am Mageneingang oft auch eine Beeinträchtigung der Magenmotilität feststellen. Relativ zwischen dem oberen Magen mit dem Fundus, der aufkommende Gase sammelt, und dem stark bemuskelten Hauptteil des Magens, dem Korpus, kommt es zu falschen Bewegungsmustern der Teile des Magens. Nicht genug: Es können sich auch vom Zwerchfell her Bewegungseinschränkungen der Brustkorbknochen einstellen. All diese Probleme haben stark übergewichtige Personen besonders häufig. Bei ihnen kann ja auch,wenn der Magen gefüllt ist, bei seitlicher Schlaflage die Magensäure vom eigenen Körpergewicht direkt die Speiseröhre hoch gepunpt werden. Wie sehr das alles zusammenhängt wird durch den fehlenden Schlaf und seine Folgen für die mindere Wachheit am darauffolgenden Tag sichtbar.
Auch Magen und Leber haben entgegengesetzte Bewegungsmuster.Die richtige Funktion des Zwerchfellmuskels ist grundlegend für die optimale Leberfunktion. Stimmt diese Konstellation nicht und kommt eine ungünstie Relativbewegung des Magenkorpus und des oberen Magens hinzu, drohen Lebererkrankungen, nach deren Ursache man nirgendwo anders fündig werden kann.
Ähnliche Diagnoseprobleme gibt es bei der für den Osteopathen leicht festzustellenen Senkniere. Kommt ein Patient mit Rückenschmerzen zum Arzt und wird mit Schmerztabletten abgefertigt, kann sich die Senkniere nur immer mehr verschlimmern.
Fazit:
Eigentlich ist jedem, ob Fachmann oder Laie, längst bekannt, dass – mit oder ohne einen Glauben and die chinesische Meridianlehre – ganz spezifische Ursachenverkettungen den ganzen Körper durchziehen, insbesondere von Fuß und Hüfte bis zum Kiefer und dass Schäden an einem Orgen zu Störungen an anderen weit entfernt liegenden Organen führen. Solch komplexen Verbindungen setzt der Osteopath sein medizinisches Wissen, seine sensorischen Fähigkeiten und oft genug seine aus langer Praxis erwachsene Intuition entgegen.
Im Vergleich zu den USA, in denen die Osteopathie längst eine allgemein anerkannte medizinische Wisssenschaft ist, ist Deutschland trotz gewisser Aufweichung der Fronten leider noch immer osteopathisches Eintwicklungsland. Umso schlechter wird uns im Kranheitsfall geholfen.
Montag 28. Dezember 2015 um 10:34
[…] Gerade wieder habe ich es erlebt, was die gesetzlichen Krankenkassen mit ihren Verwicherten machen. Mein Impingment in der linken Schulter ließ sich nicht „wegpendeln“. Die Behandlung beim Osteopathen, der in drei Sitzungen fast alle Beschwerden wegkriegte, wird allerdings von meiner Kasse nicht bezahlt. Die knapp 500,00 € musst ich selbst aufbringen. S. http://www.essenspausen.com/die-sanfte-umfassende-heilmethode-osteopathie/ […]
Donnerstag 2. Juni 2016 um 12:11
[…] Jeden Tag bemühen sich Hunderttausen Ärzte in Deutschland darum, die Patienten ganz auf der Linie der Standardmedizin zu halten. Als ich im Gespräch mit einem fachlich hoch anerkannten Orthopäden, der meine Tochter am Knie operieren wollte, sagte, dass sie vielleicht eine Arthrose hätte und dass die Orthomolekularmedizin dagegen doch enorm wirksame Mittel hätte, erwiderte er nur schroff, dass er davon nichts hielte. Auch meine Erklärung, dass ich meine schwere Arthrose mit solchen Mitteln vollständig los geworden war, wischte er einfach weg. Das wären doch Zufallsheilungen, wenn sie überhaupt glaubhaft wären. Jahre später hatte ich in der linken Schulter ein sog. Impingment und wollte von der Hauärztin zu einem Osteopathen oder einem Physiotherapeuten überwiesen werden. Sie weigerte sich und schriebe mir eine Überweisung zum Orthopäden, der mir natürlich nicht half. Ich gin auf eigene Faust zum Osteopthen, der tatsächlich half (s. http://www.essenspausen.com/die-sanfte-umfassende-heilmethode-osteopathie/). […]